Verbrechen und Bestrafung

Nachdem er nach dem Erfolg von M aus Nazi-Deutschland geflohen war und sich in Großbritannien als Bösewicht für Alfred Hitchcock wieder etabliert hatte, kam der große Peter Lorre 1935 in Hollywood an und unterschrieb einen Vertrag mit Columbia Pictures. Sein Traum-Star-Vehikel: eine Leinwandadaption von Fjodor Dostojewskis berühmtestem Roman Verbrechen und Strafe . Seine Wahl des Regisseurs: Josef von Sternberg, schon für seine sieben Filme umfassende Zusammenarbeit mit Marlene Dietrich gleichermaßen gefeiert und gegeißelt.Roderick Raskolnikov (Lorre) hat sein Studium als anerkannter Experte für Kriminologie abgeschlossen, lebt aber dennoch in extremer Armut. Verzweifelt und verängstigt ermordet er eine geizige Pfandleiherin, stiehlt ihre Wertsachen und flieht in die Nacht. Am nächsten Tag trifft er auf Inspektor Porfiry (Edward Arnold), den mit dem Mord beauftragten Detektiv, und wird von ihm gebeten, den Fall zu beraten, als ein unschuldiger Mann als Verdächtiger verhaftet wird. Wie lange dauert es, bis der zwiespältige, schuldbeladene Raskolnikow den Verdacht des Meisterdetektivs erregt?Als einer von vielen Versuchen der Hollywood-Studios, dem Kino durch die Adaption großer literarischer Werke einen Hauch von Prestige zu verleihen, sind Von Sternbergs stilvolle Regie und Lorres grandiose Leistung in dieser Blu-Ray-Premiere ihrer einzigen Zusammenarbeit zur Wiederentdeckung bereit.